Ein Gerüst in den Himmel mit Stangen und Seilen Spektakulär hoch und ästhetisch
Der Schweizer Aktionskünstler Georg Traber, der aus einem alten Seiltänzergeschlecht stammt und sich der etwas anderen Art des Straßentheaters verschrieben hat, will keine Unterhaltung bieten, er macht das, was ihn selber interessiert und lässt sich dabei zuschauen. Er reist mit seinem Kleinbus von Festival zu Festival, in dem er seine ganze Ausrüstung mit sich führt, Werkzeuge, Seile und Eschenstangen. Die braucht er für sein Experiment, wo er als „Heinz“ sich selber in die Höhe baut.
Er hält die Stangen, bindet sie mit Hanfseilen zusammen, klettert daran hoch, sitzt oben, fügt eine neue Stange hinzu, bindet wieder, sitzt jetzt schon einen Meter höher. Zwischendurch muss Heinz mal einen Happen essen, denn die solistische Turmbau-Arbeit ist anstrengend. Dann geht es kopfüber, kopfunter wieder weiter bis der Turm 13 Meter hoch ist. Runter gefallen ist er noch nie, erzählt Georg Traber, da passt er schon auf. Und dann muss er den Turm ja wieder zurückbauen und das dauert. Wer Heinz aber zuschaut, der entdeckt, was sowohl im richtigen Leben als auch bei einem Theaterfestival meist fehlt: die Zeit, die nötig ist, damit sich etwas entwickeln kann.